Barbara Höckmann ist neue AWO-Präsidentin

Die Wahl einer neuen Verbandsspitze, eine grundlegende Satzungsänderung zur Stärkung des Landesverbandes Sachsen-Anhalt e.V. sowie Beschlüsse zur sozialpolitischen Arbeit: Die Delegierten der 7. Landeskonferenz der AWO in Sachsen-Anhalt haben am Wochenende in Bitterfeld-Wolfen die Weichen für die kommenden vier Jahre gestellt.

Entsprechend den bundesweiten Beschlüssen zur Modernisierung der AWO von 2007 wird im AWO Landesverband Sachsen-Anhalt e.V. ein „Präsidiumsmodell“ eingeführt. Dies bedeutet, dass künftig der bisherige ehrenamtliche Landesvorstand zum Präsidium wird. Das Präsidium hat die Aufgabe, einen hauptamtlichen Vorstand für den AWO Landesverband zu wählen, damit die weitere Geschäftsführung gewährleistet ist. Für die Rollenverteilung bedeutet dies strategische Verantwortung für das Präsidium und operative Verantwortung beim Vorstand.

Das ehrenamtliche Präsidium wird von der mit großer Mehrheit gewählten Präsidentin Barbara Höckmann geführt. Die 57-jährige Hallenserin folgt auf Petra Grimm-Benne, die zehn Jahre an der Spitze des AWO Landesverbandes Sachsen-Anhalt gestanden und in dieser Zeit maßgeblich das Profil der AWO als soziales Gewissen geprägt hat. Im April war Petra Grimm-Benne zur neuen Ministerin für Arbeit, Soziales und Integration ernannt worden. Vize-Präsidenten sind Hans-Christian Sachse und Gunther Raugust, die bereits seit mehreren Jahren im ehrenamtlichen Vorstand des AWO Landesverbandes mitgearbeitet hatten. Dem neuen Präsidium gehören weiterhin an: Jürgen Barth, Dr. Franziska Kersten, Jan Kiese, Prof. Dr. Angela Kolb-Janssen, Oliver Lindner, Dirk Michelmann und Bianka Zausch.

Der AWO Landesverband Sachsen-Anhalt e.V. steht seit seiner Neugründung 1990 unter dem Vorsitz von Frauen. Barbara Höckmann ist die fünfte Frau, die diese ehrenamtliche Aufgabe wahrnimmt. Ihre Vorgängerinnen als Vorsitzende waren Petra Grimm-Benne (2006-2016), Dr. Gerlinde Kuppe (2004-2006), Rosemarie Hajek (1992 – 2004) und Prof. Dr. Erdmuthe Fikentscher (1990-1992).

Die Landeskonferenz ist das höchste Beschlussgremium der AWO in Sachsen-Anhalt, in der die sozialpolitischen und verbandlichen Schwerpunkte für die nächsten vier Jahre verabschiedet werden. Unter anderem will die AWO die Flüchtlingssozialarbeit stärken sowie für eine interkulturelle Öffnung eintreten. So forderten die Delegierten den Landesverband auf, sich weiterhin für die Einrichtung von betreiberunabhängigen Beschwerdestellen für geflüchtete Menschen in Sachsen-Anhalt einzusetzen. In dem verabschiedeten Leitantrag „Für Menschen nach der Flucht. Miteinander in Würde leben“ heißt es: „Sozialarbeit mit Geflüchteten ist Aufgabe eine wertegebundenen Menschenrechtsprofession!… Gemeinsam setzen wir uns für folgende Kernthemen in der Flüchtlingssozialarbeit flächendeckend ein: Wohnung und Unterkunft; Frauen, Kinder und Jugendliche, Soforthilfe, Unterstützung von verbandlichem und freiem Engagement, Gesundheits- und psycho-soziale Versorgung, Integrative Solidarität für Flüchtlinge, Fachliche und interkulturelle Kompetenz in den Regeldiensten zur Flüchtlingssozialarbeit, Arbeitsmarktintegration, Ausbildung und Bundesfreiwilligendienst sowie Förderung des toleranten Miteinanders – gegen Gewalt und Fremdenfeindlichkeit.“

Die AWO in Sachsen-Anhalt ist ein Mitgliederverband, ein Sozialdienstleister sowie ein Vertreter sozialpolitischer Interessen gegenüber den politischen Entscheidungsträgern. Sie wird getragen von rund 4.000 Mitgliedern, über 5.000 hauptamtlich Beschäftigten sowie ca. 3000 Ehrenamtlichen, die die Idee eines sozialen Miteinanders teilen. Die AWO in Sachsen-Anhalt ist Träger von ca. 500 Einrichtungen und Diensten. Dazu zählen Kliniken, Alten- und Pflegeheime, Kitas, Horte und Jugendeinrichtungen. Die vielfältigen Beratungsangebote helfen betroffenen Menschen, ihren Alltag bei Sucht, Geldnot oder familiären Problemen wieder zu meistern.

(Quelle: AWO Landesverband Sachsen-Anhalt)