Meinen Kuchen lass` ich mir nicht nehmen!

Es ist Fastenzeit! Und das in der Pandemie! Verzichten wir nicht schon genug? Haben wir nicht schon ausreichend mit alten Gewohnheiten gebrochen? Der Gedanke an Verzicht stresst in diesem Jahr. Verzicht auf Familie, Urlaub, Schwimmbadbesuch, Kneipentouren- und jetzt noch weniger von Allem?

Ja, warum eigentlich nicht?

Wenn ich es persönlich für sinnvoll erachte, kann ich Abwechslung in meinen Speiseplan bringen, meine virtuellen Tätigkeiten kritisch beleuchten, weniger Zucker essen, seltener Schimpfwörter benutzen, mich mehr bewegen. Gerade in Pandemiezeiten schleichen sich unschöne Gewohnheiten ein, es gibt weniger soziale Regulation, größere „Schweinehunde“. Manchmal essen wir aus Langeweile oder Frust, wir schauen länger aufs Display, als sonst schon.

Aber! In diesem Jahr fühlt sich der Verzicht wie ein weiterer Anstrich auf der Regelliste an: Hände waschen, Mundschutz tragen und jetzt noch auf Alkohol verzichten? Eine Freundin von mir schrieb, nach dem ich eine virtuelle Fastengruppe eröffnet habe: „Ich verlasse deine Gruppe wieder. Ich will meine online- Tätigkeiten einschränken, weniger Messenger, weniger surfen im Netz, keine Musik mit dem Handy hören, nix googeln.“ Und ein Freund verzichtet seit Jahren vom 1.1. bis Ostern komplett auf Alkohol. Andere leben vegetarisch in den knapp 7 Wochen.

Ich bin überrascht, wie viele Menschen die Fastenzeit präsent haben und sich Gedanken machen, bewusst auf Gewohnheiten schauen und Genuss zu zelebrieren. Und am Wochenende esse ich ein schönes Stück Kuchen;)

Die AWO-Suchtberatungsstelle und die Fachstelle für Suchtprävention Saalekreis möchten Sie einladen, die eigenen alltäglichen Konsumgewohnheiten auch in der Pandemie kritisch zu betrachten. Besonders eignen sich dazu der Konsum von Süßem und Fettigem, Alkohol und Zigaretten oder auch Fernsehen. Während dieser Zeit können Sie einiges über sich erfahren, zum Beispiel, wie wichtig Ihnen die liebgewonnenen Gewohnheiten sind und welche Funktion Ihr „Genussmittel“ für Sie hat. Wie leicht oder wie schwer fällt Ihnen das „Einschränken“? Und manchmal genügen 14 Tage für ein mutiges Ausprobieren von Verzicht.

Machen Sie mit! Finden Sie Ihre eigene Form.

Schreiben Sie uns gern, wie es Ihnen ergeht, welche Erfahrungen Sie machen und was anders ist in diesem Jahr.

Fachstelle für Suchtprävention Saalekreis

Claudia Hammer
Sixtistraße. 16a
06217 Merseburg

E-Mail: suchtpraevention@ awo-halle-merseburg.de

Die Fachstelle für Suchtprävention Saalekreis wird unterstützt und gefördert durch: