Unterstützen, repräsentieren und ein offenes Ohr: die Schwerbehindertenvertretung

Seit März 2021 gibt es in der AWO Halle-Merseburg eine Schwerbehindertenvertretung (SBV) für schwerbehinderte und gleichgestellte Menschen. Wir haben die drei gewählten Vertreterinnen Steffi Hildebrandt, Constanze Beßler und Lucie Büchner zu ihren Aufgaben und Zielen befragt.

 Sind Sie die erste Schwerbehindertenvertretung bei der AWO?

Es gab wohl mal eine SBV bei der AWO, aber das muss Jahre zurückliegen. Leider gibt es auch keine Unterlagen mehr aus dieser Zeit. Das ist schade und wir fangen als SBV quasi bei Null an.

 Was sind Ihre Ziele?

In erster Linie möchten wir schwerbehinderte und gleichgestellte Menschen unterstützen, Integrationsprozesse optimieren aber auch die Menschen mit ihren Interessen nach außen hin repräsentieren.

 Wer kann sich alles an Sie wenden? Für wen sind Sie da?

Wir sind eine SBV Vertretung und daher auch im Besonderen für Schwerbehinderte oder ihnen gleichgestellte Menschen verantwortlich. Aber natürlich können sich auch Mitarbeiter*innen, z.B. bei Unsicherheiten in der Beantragung eines Schwerbehindertengrades, an uns wenden.

 

Als schwerbehindert gilt man mit einem Schwerbehindertengrad von 50.

Bei einem Grad von 30 kann man eine Gleichstellung bei der Agentur für Arbeit beantragen.

 

 Was wären konkrete Beispiele für eine Unterstützung?

Wir können bei der Beantragung eines Schwerbehindertengrades hilfreich zur Seite stehen. Aber auch, wenn es um eine Beantragung von Hilfsmitteln für eine Arbeitserleichterung beim Integrationsamt geht oder die ordnungsgemäße Einrichtung des Arbeitsplatzes. Auch präventive Maßnahmen im Sinne aller schwerbehinderten Menschen der AWO sind möglich.

Auf diesem Gebiet fühlen wir uns momentan aber auch noch ein wenig wie „Frischlinge“ und versuchen, uns mit guten Materialien vom Integrationsamt mehr Wissen anzueignen. Eine gemeinsame Fortbildung konnten wir aufgrund von Corona leider noch nicht umsetzen. Das haben wir uns aber für Anfang nächsten Jahres ganz fest vorgenommen.

Aber natürlich haben wir auch gerne einfach nur ein offenes Ohr für Sorgen. Es muss ja nicht immer gleich die ganz große Sache sein, mit der man sich an uns wendet. Wir freuen uns über jedes entgegengebrachte Vertrauen.

Wie lief die Zusammenarbeit mit der Geschäftsführung?

Mit einem Wort: AWO-fantastisch.

Anfang Mai haben wir uns gemeinsam zu verschiedenen Prozessen ausgetauscht, welche schwerbehinderte Menschen betreffen. Das war insgesamt unglaublich konstruktiv und wertschätzend. Die Geschäftsführung ist sehr interessiert an unserer Arbeit und es macht wirklich Freude, gemeinsam mit ihnen und der Personalabteilung an Themen zu arbeiten. Hierfür sind wir wirklich sehr dankbar.

 Was wünschen Sie sich für die Zukunft?

Wir wünschen uns, dass betroffene Mitarbeiter bei Bedarf auf uns zukommen. Natürlich möchten wir auch gerne einmal alle betroffenen Menschen kennenlernen und haben hier ein gemeinsames Treffen im Kopf. Für die Organisation und natürlich auch eine sinnvolle inhaltliche Gestaltung bedarf es jedoch sicherlich noch ein wenig Zeit. Natürlich freuen wir uns auch über Feedback. Sei es auch noch so klein.

Möchten Sie noch etwas loswerden?

Eine Schwerbehinderung sieht man einem nicht immer an. Doch sehr häufig stecken hinter der Fassade Sorgen und Ängste, mit denen jeder auf seine eigene Art und Weise umgeht. Hier würden wir gerne Vorurteile abbauen und wir wünschen uns mehr Verständnis für die Betroffenen.

Vertreterinnen
  • Steffi Hildebrandt
  • Constanze Beßler
  • Lucie Büchner
Kontakt

0345 6916419
sbv[at]awo-halle-merseburg.de