AWO warnt vor dramatischen Folgen der geplanten Haushaltskürzungen des Bundes

Kampagnenstart: „Die Letzte macht das Licht aus. Stoppt den Sparhaushalt!“

Der Regierungsentwurf zum Bundeshaushalt 2024 sieht einen Kahlschlag im sozialen Bereich vor. Unter dem Motto „Die Letzte macht das Licht aus. Stoppt den Sparhaushalt!“ sensibilisiert die Arbeiterwohlfahrt für die Folgen des geplanten Sparkurses mit einer bundesweiten Kampagne und fordert den Bundestag dazu auf, Korrekturen am Entwurf der Regierung vorzunehmen.

Die AWO in Sachsen-Anhalt und auch der AWO Regionalverband Halle-Merseburg e.V. beteiligen sich an der deutschlandweiten Kampagne mit Aktionstagen in der Region, einem Aktionstag in Berlin und digitalen Aktionen. Die Kampagne läuft bis zum 16. November.

Der Entwurf zum Bundeshaushalt 2024 sieht massive Einschnitte für die soziale Infrastruktur vor: sei es bei den Freiwilligendiensten, in der Bezuschussung der Pflegeversicherung oder in den Beratungsstrukturen. Bundesweit stehen damit u.a. bis zu 35.000 Freiwilligenplätze und jede dritte Migrationsberatungsstelle vor dem Aus.

In Sachsen-Anhalt wurden im Jahr 2022 allein durch die AWO Migrationsberatung für erwachsene Zugewanderte (MBE) und Jugendmigrationsdienste (JMD) rund 3.000 Menschen beraten und unterstützt. Die Verstetigung der erst zum 01.08.2023 gestarteten AWO Asylverfahrensberatung (AVB) ist gefährdet. Die geplanten Kürzungen führen zum Abbruch von Beratung und Begleitung sowie zum Verlust von qualifiziertem Fachpersonal – mit fatalen Folgen für Ratsuchende und die Gesamtgesellschaft.

Durch die Kürzung im Bereich der Freiwilligendienste würde vielen jungen Menschen in Sachsen-Anhalt die Chance verwehrt, sich auszuprobieren und Neues (kennen) zu lernen. In zahlreichen AWO Einsatzstellen würden die dort betreuten Menschen die zugewandte Unterstützung und den Kontakt zu potentiellen Nachwuchskräften verlieren.

Das Programm Respekt Coaches befähigt junge Menschen dazu, sich für eine vielfältige Gesellschaft einzusetzen. Durch die vorzeitige Beendigung des Programmes zum 31.12.2023 wird eine große Zahl Jugendlicher Zugänge zu politischer Bildung verlieren.

„Die im Bundeshaushalt 2024 geplanten Einschnitte im sozialen Bereich wären immens und würden Gelder beschneiden, die schon zum jetzigen Zeitpunkt oftmals nicht ausreichen, um eine angemessene Unterstützung in unserer Gesellschaft sicherzustellen“, sagt Dr. Gaby Hayne, Geschäftsführerin des AWO Regionalverbandes Halle-Merseburg e.V.

„Es geht um die entscheidende Frage, in welcher Gesellschaft wir leben wollen. In einer Gesellschaft, die sich dem Prinzip sozialer Gerechtigkeit und Solidarität verpflichtet fühlt oder einer Gesellschaft, in der Unterstützungsstrukturen kaputtgespart werden und damit Teilhabe erschwert wird. Wir werden während der Haushaltsverhandlungen mahnen und warnen. Wir müssen in die Menschen und den sozialen Zusammenhalt investieren, um künftige Herausforderungen gemeinsam zu meistern“, erklärt Steffi Schünemann, Vorständin Verband & Sozialpolitik des AWO Landesverbandes Sachsen-Anhalt e.V.

Die Kampagne läuft bis zur Verabschiedung des Haushalts im Deutschen Bundestag, die für den 1. Dezember erwartet wird. Einrichtungen und Dienste der Arbeiterwohlfahrt in ganz Deutschland beteiligen sich online und mit Aktionen vor Ort.

Unter dem Hashtag #LichtAus werden die Auswirkungen der geplanten Kürzungen beleuchtet.

Alle Infos zur Kampagne: http://lichtaus.awo.org/

Infoblätter zur Kampagne:

2023-08_AWO-Haushaltskampagne_Infoblatt_V1

2023-08_AWO-Haushaltskampagne_Infoblatt_V2

2023-08_AWO-Haushaltskampagne_Infoblatt_V3

2023-08_AWO-Haushaltskampagne_Infoblatt_V4

2023-08_AWO-Haushaltskampagne_Infoblatt_V5

2023-08_AWO-Haushaltskampagne_Infoblatt_V6

2023-08_AWO-Haushaltskampagne_Infoblatt_V7

2023-08_AWO-Haushaltskampagne_Infoblatt_V8

Halle, 07. September 2023