400 Schülerratsmitglieder fit gemacht – Netzwerkstelle für Schulerfolg im Saalekreis fördert Engagement

Einen Schülerrat gibt es an jeder weiterführenden Schule, das ist Gesetz. Aber wie agiert er und wie ist er wirksam? Welche Entscheidungen kann er beeinflussen? Welche Rechte und Pflichten hat er?

Die Netzwerkstelle für Schulerfolg im Saalekreis, gefördert im Rahmen des ESF-Programms „Schulerfolg sichern“, unterstützt u.a. das freiwillige Engagement in Schulen. So lag es nahe, sich dem Thema „Schülerrat“ zu widmen – einem Gremium, das in Schulen notwendig und wichtig ist, aber manchmal zu wenig inhaltliche Anleitung erhält.

Nach einer Abfrage aller betreffenden Schulen im Saalekreis im September 2017 meldeten insgesamt 9 Schulen Unterstützungsbedarf für ihre Schülerräte an. Mit den Verantwortlichen für die Schülerräte wurden Themen für Schülerworkshops gesammelt und die konzeptionelle Arbeit begann. Die Netzwerkstelle unterstützte die Schulen nicht nur dabei, sondern half auch bei der Suche nach externen Kooperationspartnern, die die Workshops mit den Schüler*innen durchführten. Dafür konnten Referent*innen des Landesschülerrates, dem Modellprojekt „Jugend für Vielfalt“ der AWO SPI Soziale Stadt und Land Entwicklungsgesellschaft mbH, der Kreisvolkshochschule Saalekreis und dem Projekt „freistil – Jugend engagiert in Sachsen-Anhalt“ der Freiwilligenagentur Halle-Saalkreis gewonnen werden.

Im Februar 2018 fiel der Startschuss für die insgesamt 21 Workshops, die bis zum April 2019 an einem Gymnasium, einer Gemeinschaftsschule und sieben Sekundarschulen durchgeführt wurden.

Bevor man Projekte planen kann, muss man natürlich erst einmal wissen, in welchem rechtlichen Rahmen man sich als Schülervertreter*in bewegt. Dies konnte durch die Mitglieder des Landesschülerrates für alle Altersgruppen – immerhin arbeiten in einem Schülerrat Vertreter*innen von Klasse 5 bis 12 zusammen – verständlich und praxisnah erläutert werden.

Die Schüler*innen hatten auch die Möglichkeit, sich über Motivationen und Wünsche auszutauschen und neue Anregungen für ihre Tätigkeit im Schülerrat zu finden. Aber Motivation allein genügt natürlich nicht, um die Anliegen der Schülerschaft gut vertreten zu können. Deshalb wurden die Schüler*innen auch hinsichtlich Grundlagen von Kommunikation, Rhetorik und Präsentationsformen geschult. Da das nicht nur im klassischen Frontal-Format stattfand, sondern in Form von Gruppenarbeiten, Rollenspielen und Übungen, blieben die Schüler*innen auch im Verlauf des Projektes motiviert dabei.

Nachdem das Handwerkszeug aufpoliert worden war, ging es in den einzelnen  Schülerräten schließlich um die konkrete Projektplanung und um Möglichkeiten, Kooperationspartner und Unterstützungsangebote zu finden.

Während der gesamten anderthalb Jahre begleitete die Netzwerkstelle die Schülerräte, verantwortliche Lehrer*innen und Schulsozialarbeiter*innen. Sie koordinierte Termine, passte Bedarfe an, motivierte sowohl Verantwortliche als auch externe Begleiter*innen. Dadurch entstanden auch für die Netzwerkstelle neue Ideen für Projekte an Schulen, sowie für die Zusammenarbeit mit den begleitenden Vereinen, Institutionen und Gremien.

Um die Schülerräte auch künftig aktiv vor Ort unterstützen zu können, organisierte die Netzwerkstelle im Juni 2019 einen Methodentag zum Thema „Interaktive Methoden zur Projektarbeit mit Kindern und Jugendlichen“ für die Schulsozialarbeiter*innen im Landkreis Saalekreis. Sie sind diejenigen, die die Schülerräte oft am intensivsten begleiten.

Die Netzwerkstelle für Schulerfolg im Saalekreis unterstützt weiterhin die Arbeit von Schülerräten und bleibt mit dem Kreis- und dem Landesschülerrat im Gespräch.