Clara und der Ärger mit dem Ärger – Gemeinschaftsprojekt der Kinderdruckwerkstatt und der Stadtbibliothek Halle (Saale)
Am 30. Oktober 2024 startete ein Gemeinschaftsprojekt der Kinderdruckwerkstatt mit der Stadtbibliothek Halle. Pünktlich zum Start der ersten Buchlesung hatten die Veranstalter zu einer Pressekonferenz in die Stadtbibliothek geladen.
„Clara und der Ärger mit dem Ärger“ heißt das Buch von Katrin Prußnat-Fäller, auf dem das Projekt basiert. Das Buch will eine Brücke schlagen. Von der Einrichtung über die Kinder zu den Eltern soll angeregt werden, sich mit Verhaltensmustern auseinanderzusetzen, erläutert die Autorin ihr Anliegen.
Auch die Leiterin der Stadtbibliothek spricht aus Erfahrung, wenn sie sagt, dass es ein Thema ist, mit dem wir uns alle stetig auseinandersetzen.
„Kinder müssen mit ihren Gefühlen umgehen lernen“, sagt Andreas Schröder, Leiter der Kinderdruckwerkstatt. „Manchmal erkennen Kinder nicht, was der andere gerade fühlt.“
Ziel ist, die Kinder in ihrem Selbstwertgefühl zu stärken. Denn wer sich selbst mag, fühlt sich sicher, kann positiv auf andere Kinder zugehen und somit Freundschaften schließen. Wenn Kinder wissen, wie man mit Gefühlen umgeht, wirkt sich das positiv auf das Gruppengeschehen und später auf die Gesellschaft aus. Das Buch regt dazu an, mit Kindern in den Austausch über Gefühle zu gehen. Entstanden ist es in Zusammenarbeit mit dem Kinder- und Jugendhaus e.V.
- Autorin Katrin Prußnat-Fäller, Andreas Schröder, Leiter Kinderdruckwerkstatt, Frau Lesche, Leitern der Stadtbibliothek
- Buch und Puppe
- Puppengestalterin Yildiz Satici, Puppe Clara und die Autorin
Bis Juni 2025 ist das Projekt ausgebucht. Im Moment wendet es sich an Grundschulklassen aus Halle, die in der Stadtbibliothek daran teilnehmen. Demnächst wird es auch in Kitas in Halle-Neustadt Veranstaltungen geben. Für das kommende Jahr soll es auch in die Stadtbibliothek nach Merseburg gehen.
Die Idee zum Buch entstand aus einem Erlebnis mit ihrer damals noch kleinen Tochter, erinnert sich die Autorin Katrin Prußnat-Fäller. Sie hatte ihr eine Geschichte erzählt und diese aufgeschrieben. Inzwischen ist eine zweite Geschichte fertig. Neue Ideen für weitere Geschichten gibt es auch schon. Diese bauen alle aufeinander auf.
Am Ende des Buches gibt es Fragen über die die Eltern mit den Kindern zum Thema des Buches ins Gespräch kommen können. Die Autorin wünscht sich, ein Bewusstsein für das Gefühl „Ärger“ auch für die Eltern zu schaffen, damit sich was für die Kinder ändert, für die ja ihre Eltern Vorbild sind.
Geplant ist, dass jede Gruppe, die am Projekt teilnimmt, ein Buch ausgehändigt bekommt. Dazu gehört auch die Clara-Puppe, mit deren Hilfe sich die Kinder die Botschaft des Buches erarbeiten können. Gestaltet hat die Puppe Yldiz Satici aus der Nähstube der Caritas. Sie hat inzwischen 50 Puppen genäht.
- Blick ins Buch
- Gleich beginnt die Lesung
- Spendengeber und Unterstützer des Projekts
Das Buch kann nicht käuflich erworben werden. Es wird an die Eltern zum Vorlesen ausgeliehen. Innerhalb weniger Tage war das Projekt in der Stadtbibliothek ausgebucht. Die Bibliotheksleiterin sieht darin eine gute Ergänzung zum Angebot der Bibliothek. Der Leiter der Kinderdruckwerkstatt schätzt ein, dass die Nachfrage nach dem Projekt doppelt so groß ist, wie die eigentlichen Kapazitäten.
Kooperationspartner des Projektes sind das Kinder- und Jugendhaus und die Nähwerkstatt der Caritas. Im Moment werden noch Spender*innen gesucht, die den Kinder- und Jugendhaus e.V. bei den Druckkosten für weitere Bücher unterstützen können. Auch, um die aktuelle Buchidee umzusetzen, werden noch Spenden benötigt.
Halle, 30. Oktober 2024