Sieben Wochen Pause – Fasten Sie mit?

Fasten? In dieser Zeit?

Es ist Fastenzeit. Und das in diesen Zeiten! Verzichten wir nicht schon genug? Wird es nicht perspektivisch noch schwieriger? Haben wir nicht schon ausreichend mit alten Gewohnheiten gebrochen? Der Gedanke an Verzicht stresst auch und besonders in diesem Jahr.

Ja, warum eigentlich nicht?

Abwechslung im Speiseplan, strukturiertere virtuelle Tätigkeiten, weniger Zucker, seltener Schimpfwörter und Wutgefühle, mehr Bewegung. Gerade in diesen für uns ungewöhnlichen Zeiten schleichen sich unschöne Gewohnheiten ein, es gibt weniger soziale Regulation, größere „Schweinehunde“. Manchmal essen wir aus Langeweile oder Frust, wir schauen länger aufs Display als sonst schon.

Auch in diesem Jahr fühlt sich der Verzicht wie ein weiterer Anstrich auf der Regelliste an: Hände waschen, Mundschutz tragen und jetzt noch auf Alkohol verzichten? Möglicherweise bald mehr Geld ausgeben für das warme Duschwasser.

Eine Freundin von mir schrieb, nach dem ich eine virtuelle Fastengruppe eröffnet habe: „Ich verlasse deine Gruppe wieder. Ich will meine Online-Tätigkeiten einschränken, weniger Messenger, weniger surfen im Netz, keine Musik mit dem Handy hören, nix googeln.“ Und ein Freund verzichtet seit Jahren vom 1.1. bis Ostern komplett auf Alkohol. Andere leben vegetarisch in den knapp 7 Wochen.

Ich bin überrascht, wie viele Menschen die Fastenzeit präsent haben und sich Gedanken machen, bewusst auf Gewohnheiten schauen, aber auch Genuss zelebrieren.

Die AWO-Suchtberatungsstelle und die Fachstelle für Suchtprävention Saalekreis möchten Sie einladen, die eigenen alltäglichen Konsumgewohnheiten auch in der aufwühlenden Zeit kritisch zu betrachten. Besonders eignen sich dazu der Konsum von Süßem und Fettigem, Alkohol und Zigaretten oder auch Fernsehen.

Während dieser Zeit können Sie einiges über sich erfahren, zum Beispiel, wie wichtig Ihnen die liebgewonnenen Gewohnheiten sind und welche Funktion Ihr „Genussmittel“ für Sie hat. Wie leicht oder wie schwer fällt Ihnen das „Einschränken“? Und manchmal genügen 14 Tage für ein mutiges Ausprobieren von Verzicht.

Machen Sie mit! Finden Sie Ihre eigene Form.

Schreiben Sie uns gern, wie es Ihnen ergeht, welche Erfahrungen Sie machen und was anders ist in diesem Jahr.

Fachstelle für Suchtprävention Saalekreis
Claudia Hammer
Sixtistraße. 16a
06217 Merseburg
E-Mail: suchtpraevention[at]awo-halle-merseburg.de