Theater im Hort „Albrecht Dürer“: Esterions Harmonie ist in Gefahr
Alle Stühle in der Aula im Hort „Albrecht Dürer“ sind besetzt. Sogar auf der Treppe zur Empore sitzen Kinder sowie auf den an die Fensterfront gerückten Tischen. Nahezu greifbar sirrt die Spannung in der Luft. Sämtliche Blicke des aus Hortkindern und Eltern bestehenden Publikums sind auf die Bühne gerichtet. Dort ist schon die Kulisse einer Hexenküche zu sehen. Gleich geht sie los, die Reise nach Esterion.
„Die magische Kugel“ heißt das Stück über eine Welt, die aus drei ganz verschiedenen Welten besteht. Da ist die unmagische Menschenwelt, die Welt der Märchen und die Welt der Magie, die sich seit undenklichen Zeiten gegenseitig im Gleichgewicht halten. Doch diese Harmonie ist bedroht, berichtet Yvonne Lingel, Horterzieherin, Leiterin der Theatergruppe, Autorin des Stückes und Erzählerin in einer Person.
Drei böse Hexen, die standesgemäß in einer gruseligen Burgruine hausen, wollen Esterion ins Chaos stürzen. Ihr Plan lautet, die magische Kugel zu zerstören, deren Kraft die Harmonie zwischen Esterions verschiedenen Teilen garantiert. Und so schmieden die Hexen im Keller ihrer Burgruine einen Plan nach dem anderen, um das Chaos über Esterion zu bringen, denn zu viel Harmonie können sie nicht leiden.
- In der Hexenküche auf der Bühne tut sich was.
- Die drei Hexen schmieden fiese Pläne.
- Eine Idee zur Rettung der magischen Kugel muss her.
Auch wenn Special Effects in Form von Blitz und Donner bedrohlich über die Bühne toben, halten Esterions Bewohner zusammen und stehen sich trotz aller Unterschiede gegenseitig bei, um das Unheil abzuwenden. Am Ende des Stückes gibt es viel Applaus, für das Stück selbst, für die neun Darstellerinnen und selbstverständlich auch für die drei Helfer aus dem Kollegium, die für den fliegenden Wechsel der unterschiedlichen Kulissen gesorgt haben.
- Sogar dem bösen Wolf sind die Hexen zu böse.
- Am Ende wird alles gut. Die magische Kugel und Esterion sind gerettet.
- Die Theatertruppe holt sich ihren wohlverdienden Applaus ab.
Nach der Vorstellung berichtet Yvonne Lingel, dass sie 2014 schon ein an „Harry Potter“ angelehntes Stück geschrieben und zur Aufführung im Hort gebracht hatte. Eigentlich war auch dieses Mal Ähnliches geplant, doch die Hortkinder hatten andere Ideen. Diese Ideen bildeten die Grundlage für die Welt Esterion, die aus drei ganz verschiedenen Welten besteht. Anfang Januar hatte Yvonne Lingel die vielen Einfälle der Kinder zu einem Theaterstück zusammengefasst. Obwohl sie den Mitgliedern der Theatergruppe die Rollen auf den Leib geschrieben hatte, sprangen drei der Kinder ab. Deshalb musste sie spontan umplanen. Aus dem finsteren Zauberer wurde eine böse Hexe. Die ursprünglich als Erzählerinnen eingeteilten Kinder fanden sich kurzerhand als Darstellerinnen auf der Bühne wieder.
Die Proben waren zweimal wöchentlich angesetzt, was aber nicht immer geklappt hat. Es gab keine Probe, bei der wirklich alle Kinder anwesend waren, erinnert sich Yvonne Lingel. Erst anlässlich der Aufführung stand die gesamte Theatertruppe gemeinsam auf der Bühne.
„Ich finde es ganz toll, dass ich Kollegen habe, die mich unterstützen“, sagt Yvonne Lingel mit Blick auf die flinken Helfer beim Umbau des Bühnenbildes.
Am 2. April soll es eine weitere Aufführung geben. Vermutlich wird das nicht die Letzte sein.


Halle, 01.04.2025