Kindergruppen

Ansprechpartnerin: Annett Kaiser

Marburger Konzentrationstraining (MKT) für Schulkinder
entwickelt und herausgegeben von Dieter Krowatschek, Sybille Albrecht, Gita Krowatschek
Ansprechpartnerin: Annett Kaiser

Das Marburger Konzentrationstraining (MKT) für Schulkinder richtet sich an Kinder im Grundschulalter (1.- 4. Klasse) und vermittelt den Kindern Strategien und Möglichkeiten, die hilfreich sind, den „Teufelskreis“, der zu Konzentrationsproblemen führt, zu unterbrechen.
Es ist ein Trainings- und Übungsprogramm und besonders dann geeignet, wenn Ihr Kind

  • sich leicht ablenken lässt.
  • wenig Zutrauen in die eigene Leistungsfähigkeit hat.
  • noch nicht selbstständig arbeiten kann.
  • sehr viel Zuwendung braucht.
  • Anzeichen einer Aufmerksamkeitsstörung zeigt.
  • schlecht mit Misserfolgen umgehen kann.
  • schulmüde ist.
Inhalte und Ziele des Trainings

Das Konzentrationstraining zielt auf das Training der Selbststeuerung, um die Aufmerksamkeit und die Selbstständigkeit der Kinder zu fördern. Dies geschieht mit Hilfe der Methode der verbalen Selbstinstruktion, einer Technik aus der kognitiven Verhaltenstherapie. Hierbei erlernen Kinder über das sogenannte Laute Denken das Innere Sprechen.

Die Kinder üben im Training planvoll und systematisch bei der Lösung von Aufgaben vorzugehen. Ein reflexiver Arbeitsstil wird aufgebaut. Gleichzeitig wird dem impulsiven, überstürzten Handeln entgegengewirkt. Trödelnde Kinder trainieren ein Arbeitsschema ein, durch das es ihnen gelingen kann zügiger vorzugehen.

Auch der richtige Umgang mit Fehlern wird im Training eingeübt. Hierzu gehört, dass die Kinder selbstständig die eigenen Aufgaben überprüfen. Sie erlernen mit eventuellen Fehlern gelassener umzugehen – ein Fehler ist keine Katastrophe, sondern kann verbessert werden.

Das MKT soll auch dazu beitragen die Leistungsmotivation und Anstrengungsbereitschaft der Kinder zu erhöhen. Kinder, die sich wieder etwas zutrauen und erfolgreich mitarbeiten, sind motiviert sich anzustrengen.

Außerdem werden mit verschiedenen Übungen Feinmotorik, Wahrnehmung, Denk- und Merkfähigkeit sowie Lang- und Kurzzeitgedächtnis trainiert.

Durch die Kleingruppenarbeit treten die Kinder beim MKT besonders in den Spielen mit anderen Gleichaltrigen in Interaktion und üben so auch sozial erwünschte Verhaltensregeln.

Das im Training Gelernte sollte auch im Alltag angewendet werden, damit Inhalte vertieft und gefestigt werden können. Dabei benötigt Ihr Kind Ihre Unterstützung als Eltern. Wie solch eine Unterstützung gut gelingen kann, welche Tipps oder Möglichkeiten es dafür gibt, aber auch ein Austausch zum Thema, ist Inhalt von zwei Elternveranstaltungen.

Methoden

Der wichtigste Bestandteil des MKT ist das Selbstinstruktionstraining. Hierbei lernen die Kinder, wie sie ihre Aufmerksamkeit steuern können. Dies geschieht schrittweise, so dass sich die Kinder zunächst am Modell des Trainers orientieren können und später die Selbstinstruktion flüsternd bzw. denkend selbst übernehmen.

Solche sinnvollen Selbstinstruktionen beim Aufgabenlösen, die Ihr Kind erlernt, sind:

  • Was soll ich tun?
  • Als erstes lese ich die Aufgabenstellung.
  • Ich sage mit meinen Worten, was ich tun soll.
  • Ich gehe schrittweise vor.
  • Wenn ich einen Fehler mache, ist das nicht schlimm. Ich kann ihn verbessern.
  • Ich schaue, ob ich alles richtig gemacht habe.
  • Ich sage zu mir: „Das hab‘ ich gut gemacht!“

Zudem werden im MKT

  • Übungen zum Training der Feinmotorik, der Wahrnehmung, der Denk- und Merkfähigkeit sowie des Lang- und Kurzzeitgedächtnis durchgeführt
  • Entspannungsübungen kennengelernt und ausprobiert
  • Spiele zum Interaktionstraining und Einüben von Regeln eingesetzt

Grundsatz während des gesamten Trainings ist, dass dem Verhalten das erwünscht ist ganz viel Aufmerksamkeit geschenkt wird und das Verhalten, was eher als unerwünschtes Verhalten bezeichnet wird, wenig Aufmerksamkeit bekommt. Dazu werden im Training Punktepläne und ein Belohnungssystem mit positiven Verstärkern eingesetzt.

Aufbau des Trainings und Elternarbeit

Das MKT umfasst 7 Kindergruppenstunden à 1,5 Stunden und erfolgt in Kleingruppen (ca. vier Kinder).

Auf eine gleichbleibende Struktur der Trainingsstunden wird Wert gelegt, damit sich die Kinder gut auf den Ablauf einstellen können:

  • Begrüßung
  • Dynamische Übungen oder Bewegungsspiel
  • Entspannungsübungen
  • Arbeitsblätter
  • Kim-Spiele (Spiele zur Sinneswahrnehmung)
  • Übungen zum inneren Sprechen, z.B. Kärtchenübungen wie „Konzentriert gehts’s wie geschmiert“
  • attraktive Konzentrationsspiele

Optional werden zwei „Auffrischungstermine“ durchgeführt, die individuell mit den Eltern abgesprochen werden und ca. zwei Monate nach Abschluss des Kindertrainings erfolgen. Hier kann im Training Gelerntes nochmal überprüft und gefestigt werden.

Parallel finden zwei Elternveranstaltungen statt, in denen

  • Aufbau und Ablauf des Trainings erläutert werden
  • Zusammenhänge und Ursachen von Konzentrationsschwierigkeiten erklärt werden.
  • sich die Eltern untereinander austauschen können

Hierbei werden Methoden vorgestellt, die sich im Umgang mit unaufmerksamen Kindern bewährt haben und hilfreich bei der Konzentrationsförderung sind, z. B.

  • Günstige äußere Lernbedingungen (z. B. Tagesstruktur, Arbeitsplatzgestaltung, Einsatz von Lernhilfen, Ordnungssysteme)
  • Wie kann ich mein Kind bei den Hausaufgaben unterstützen?
  • Tipps zum Loben
  • Zusammenhang zwischen Motivation und Konzentration (Einsatz von Punkteplänen, Arbeit mit Verträgen
Lernmethodikprojekt Ferienwerkstatt „Fit im Schuljahr 4/5 (6)

Häufig sehen sich Schüler*innen mit einer Fülle von Lernstoff konfrontiert. Sie wissen zwar, was sie lernen sollen, manchmal aber NICHT genau WIE.

Gering ausgeprägte Fähigkeiten und Fertigkeiten im lernmethodischen können dann schnell zu Leistungsschwierigkeiten, Lernfrust und Stress führen. Wir helfen den Schüler*innen, eigene Fähigkeiten und Stärken zu entdecken und diese bewusster für das Lernen zu nutzen. Wir wollen neugierig machen und motivieren auch neue/andere Lernwege auszuprobieren.

Die Ferienwerkstatt „Fit im Schuljahr 4/5 (6)“ ist speziell für Schüler*innen (ohne erhöhten Förderbedarf) konzipiert, um das Lernen an der weiterführenden Schule zu erleichtern und das „Lernen zu lernen“.
Für Schüler mit erhöhtem Förderbedarf bieten wir gern ein individuell abgestimmtes Einzeltraining an.

Ziele des Trainings

  • Freude und Spaß am Lernen (wieder) finden
  • Zusammenhänge und Möglichkeiten entdecken, die helfen sich gut zu konzentrieren
  • effektive Lerntechniken und Lernmethoden vermitteln und ausprobieren
  • eigene Stärken besser kennen lernen, um diese für das Lernen nutzen zu können
  • Förderung eines aktiveren Lernstils zur Verbesserung der Schulleistungen

Die Trainingstage für Schüler*innen ab Klasse 4 umfassen

Theoretische und praktische Einheiten zu den Themen:

  • Konzentration und Lernen
  • Entspannung
  • Zeitmanagement
  • Hausaufgaben
  • Lernen mit allen Sinnen/Lerntypbestimmung
  • Arbeitsplatzgestaltung
  • Heftführung
  • Vokabeln lernen
  • Lesetechnik (Bearbeiten von Texten)
  • Vorbereitung von Klassenarbeiten
  • sowie viele andere Lerntipps und –tricks

Rahmenbedingungen

  • Einzelgespräche mit der Familie (vor und bei Bedarf nach dem Training)
  • Informative Elternveranstaltung vor Beginn des Schülertrainings
  • drei aufeinanderfolgende Trainings-VORMITTAGE (3h) in den Ferien für die Schüler*innen (Terminfestlegung nach Bedarf/Voranmeldung)
  • Gruppengröße von vier bis maximal zehn Schüler*innen
  • Wo? In den Räumen der Beratungsstelle (Zerbster Str. 14, 06124 Halle)
  • Die Teilnahme ist kostenfrei!
  • Wann: halbjährlich bei ausreichender Teilnehmer*innenzahl (in den Sommer- und Winterferien)
  • Anmeldungen jederzeit möglich. Wir setzen sie auf unsere Vormerke-Liste
Schulprojekt Lernmethodik „Fit für die Fünfte”
„Fit für die Fünfte” ist ein Lernmethodikprojekt für Schüler und Schülerinnen der 4. Klassen an Grundschulen vorwiegend in Halle (Saale). An zwei Tagen wird das Projekt mit jeweils drei Unterrichtsstunden in der Schule durchgeführt.
Individuelle Absprachen zum Umfang und zur Durchführung sind möglich.

Inhalt:

  • Bestandsaufnahme zur bisherigen Lernmethodik
  • Lernen mit allen Sinnen
  • Lerntypbestimmung
  • sinnvolle Heftführung
  • Vokabeln lernen
  • Vorbereitung von Klassenarbeiten
  • Lesetechnik / Textverarbeitung
  • Arbeitsplatzgestaltung
  • sowie viele andere Lerntipps und -tricks

Der Umfang und die Darstellung der Inhalte sind von der Absprache mit Lehrern und/oder Eltern abhängig. Zusätzlich ist die Gestaltung einer Elternveranstaltung zum Thema möglich.

Stärkungskurs für Kinder im Alter zwischen 8 und 11 Jahren: „Ich bin SO und nicht ANDERS!“

„Es ist leichter, starke Kinder aufzubauen, als gebrochene Menschen zu reparieren.“
Frederick Douglas

Der Stärkungskurs „Ich bin So und nicht ANDERS!“ möchte Kinder mit und ohne (psychische) Belastungen dabei unterstützen,

  • das eigene Selbstwertgefühl/Selbstbewusstsein zu erhöhen
  • ihre eigene Selbstwirksamkeit zu spüren und zu entdecken
  • effektive Stressbewältigungsstrategien zu erlernen

Kinder sind bereits im Grundschulalter oft großen Stressfaktoren und/oder Krisen ausgesetzt. Da sie weder für die Schwierigkeiten verantwortlich sind, noch von sich aus das Problem als solches lösen können, fühlen sie sich unsicher und der Situation ausgeliefert. Manchmal fällt es ihnen schwer (oder sie haben gar aufgehört) an sich und ihre inneren Kräfte zu glauben und zweifeln daran „gut genug“ und „richtig“ zu sein.

Kinder (und Eltern) in schwierigen (seelischen) Lebenslagen brauchen Rat und Unterstützung. Das ist völlig normal!!!

Der Stärkungskurs ist vor allem für Kinder im Alter zwischen 8 und 11 Jahren geeignet, die beispielsweise:

  • Unter den hohen Leistungsanforderungen und Schulstress leiden
  • Durch die Corona-Krise und damit verbundenen Einschränkungen psychisch stark belastet waren oder sind
  • In sonstigen Krisen stecken bzw. eine Krise miterleben oder durchleben mussten:
    • weil sich die Eltern trennen wollen oder dies getan haben
    • sie Verluste und Trennungen erleben mussten (durch Umzug oder Tod)
    • weil eine enge Bezugsperson, ein Familienmitglied (z.B. Geschwister und/oder Eltern) betroffen ist von einer schweren, einer chronischen, einer Sucht- oder psychischen Erkrankung
    • weil Kinder ganz ohne oder aber getrennt von den Eltern aufwachsen müssen und z.B. in einer betreuten Wohnform leben
    • Gewalterfahrungen miterleben und/oder machen mussten (z.B. häusliche Gewalt sowie körperliche, psychische oder sexuelle Gewalt)
  • Oder, oder, oder…

Der Kinderstärkungskurs bietet einen Rahmen, in dem sich die Kinder austauschen und gegenseitig stärken können.

Spaß und eine gute gemeinsame Zeit stehen im Vordergrund. Den Kindern soll ein kraftvolles „Werkzeug“ an die Hand gegeben werden, um mit Belastungen aller Art besser zurecht zu kommen.

Dabei helfen:

  • Übungen, um sich selbst noch besser kennenzulernen
  • Übungen zum Erfahren und Erleben eigener innerer Stärken und (Zauber-)Kräfte
  • der Austausch in der Gruppe über Gefühle, Erfahrungen und den Umgang damit
  • Einsatz von Affirmationssprüchen, Liedern und Hörgeschichten
  • der Einsatz von Atem-, Achtsamkeits- und Entspannungsübungen
  • der Einsatz kreativer Methoden, wie Malen und das Gestalten von „Kraftgegenständen“ zur Verknüpfung/Verankerung von Gehörtem und im Kurs gemachten Erfahrungen

Rahmenbedingungen:

Wann? 8 aufeinander folgende wöchentliche Nachmittags-Termine (aktuelle Termine s. rechts unter „Aktuelle Termine“)

Gruppengröße und Alter? bis zu 5 Kinder zwischen 8 und 11 Jahren

Wo? In den Räumen unserer Beratungsstelle (Zerbster Straße 14)

Anmeldungen sind fortlaufend unter 0345 – 503960 oder per Mail möglich.

Nach einer Anmeldung erfolgt zunächst ein erstes Kennenlerngespräch im Einzelsetting, um Sie (das Kind) bzw. die Situation ein wenig kennenzulernen sowie gemeinsam zu schauen, inwieweit die Erwartungen dem Angebot entsprechen.

Bei weiteren Fragen sprechen Sie uns gerne an!